"Sag' mal, Findus, wen wirst du am 14. März eigentlich wählen?" Das fragte mich neulich Freund Markus, der sich diesbezüglich schon so gut wie festgelegt hatte. "Hmmh, ääh, also ...", waren meine hilflosen Morsezeichen als Antwort auf diese wichtige Frage. "Keine Ahnung," konspektierte ich abschließend, und verzichtete darauf, alle mir bewussten demokratischen Parteien aufzuzählen, nur um sie dann doch als Wahlobjekt zu verwerfen.
Doch den ganzen übrigen Tag bewegte mich diese Frage. Und auch kurz vor dem Schlafengehen, des Nachts beim Pinkeln und morgens beim Aufwachen. Wen soll ich nur wählen? Kann ich mich denn noch auf Menschen verlassen? Können Menschen sich auf mich verlassen? Der eine redet von "Kompetenz", die er besitzt, der andere meint, "er sei einer von uns," wieder ein anderer behauptet, er wisse was ich könne, wieder ein anderer meint wählbar zu sein, weil er schlichtweg "links und schwäbisch" sei. Wieder andere spielen die "Wohnungsnotkarte" aus.
Doch dann, beim leicht gesüßten und handgemahlenem Kaffee kam mir die Idee. Ja ich werde wählen. Aber diesmal keine Partei und auch keine/n Kandidat/in, keinen Mitmenschen, sondern jemanden, dem ich vertrauen kann, solange er mir vertrauen kann.
Und ich setzte mich hin, um ein entsprechendes Wahlplakat zu kreieren.
Ich mein's ernst: Diesen Kandidaten (nur grammatisch ein "er") werde ich am 14. März 2021 wählen, um für ihn/sie Partei zu ergreifen.
Es sei denn, dass endlich mal jemand von den Plakatkandidat/innen etwas für den Naturschutz sichtbar und signifikant TUT - und nicht nur davon schwätzt.
Originalfoto: RV-Baumschützer 2021; Montage: Stef-Art 2021
HINWEIS: Gemäß dem deutschen Wahlrecht zählt die Stimme für eine/n nicht zugelassenen Kandidat/in offiziell zwar nicht, hat aber Einfluss auf die Höhe der Wahlbeteiligung (wie auch bei den "ungültig abgegebenen" Stimmen), und ist immer noch besser, als eine verweigerte Stimme ...
Bei der Bundestagswahl 2009 waren 634.385 Stimmzettel ungültig (1,4% der abgegebenen Stimmen). Die Wahlbeteiligung (inklusiv der ungültigen Stimmen) lag bei 70,8% – fast ein Drittel der Berechtigten haben also nicht gewählt.