CDU-Parteitag: LASCHET MIT PEINLICHER UNTERSTÜTZUNG SPAHNS NEUER PAREIVORITZENDER
16. Januar, 2021 um 11:23 Uhr
RaSp / CPH
Nach den Reden der drei Kandidaten um den CDU-Vorsitz war klar, dass Norbert Röttgen es nicht schaffen wird. Sein Durchbuchstabieren des Parteinamens C-D-U war nicht schlecht und hatt ihm Punkte gebracht. Doch die anschließende Aufzählung von dem was notwendig und durch ihn zu tun wäre, war dann doch ermüdend.
Armin Laschet sprach als Vater dem mensch vertrauen kann, während Friedrich Merz mehr als Rebell auftrat. Das Zwischenergebnis war knapp (5 Stimmen plus für den Rebell).
Wo es jedoch während dieser Sequenz des Bundesparteitag der CDU gehörig knirschte war die Tatsache, dass Jens Spahn sich bei der ausdrücklich als deklarierte Fragerunde zwar meldete, aber keine Frage stellte, sondern eine Wahlwerberede für Armin Laschet hielt. Das war nicht nur peinlich, sondern auch unfair, um nicht zu sagen "link" und unzulässig.
Keinesfalls aber war es (C)hristlich und - wenn mensch es genau nimmt - war es zu dem sittenwidrig. Denn seit 1949 ist es in der BRD ein ungeschriebenes Gesetz, dass nach der Wahlkampftour der Kandidaten am Tag der Wahl selbst, keine Wahlwerbung mehr gemacht wird. Herunter gebrochen auf den heutigen Parteitag heißt das: nach Röttgens Rede hätte Schluss mit Werbung - welcher Art auch immer - sein müssen.
Verwunderlich war, dass die Organisatoren und Regie des Parteitages das durchgehen ließ und nicht eingriff, und auch Friedrich Merz es über sich ergehen ließ. Denn er hätte durchaus berechtigt (im Gegensatz zu Trump) diese Wahl anfechten können - nicht weil er verloren hat, sondern wie verloren hat.
Doch noch ist das letzte Wort nicht gesprochen bzw. geschrieben. Was, wenn die Briefwahl zu einem anderen Ergebnis kommt. Denn es dürften sehr viele im Land und "Ländle" sein, die so oder so ähnlich denken, wie die redaktion des "Ravensurger Spectrums".
So erhielt Armin Laschet dann im zweiten Wahlgang 521 Stimmen und Merz blieb bei 466 stehen. Merz gratulierte Laschet zwar mit souveräner Miene, doch das war alles. Im Gegensatz zu Röttgen, der dem neuen Vorsitzenden und der Partei seine volle Unterstützung zusagte, schwieg Merz nach seiner kurzen Gratulation.