Die Mutanten des Virus Covid-19 sind im Vormarsch. Ihr Anteil bei den Corona-Infizierten liegt derzeit bei rund 22 Prozent, wird aber - kommt es jetzt zu signifikanten Lockerungen - sehr schnell bei fünfzig (50) Prozent und darüber liegen.
Darauf macht vor wenigen Stunden der Pharmazeut Professor Thorsten Lehr bei "Markus Lanz" (ZDF) aufmerksam. Lehr hatte ein grafisches Modell erstellt und erklärte den Zuschauern, dass eine Kombination aus der Verbreitung der Mutationen und einer Lockerung der Maßnahmen negative Folgen haben könnte. "Das bedeutet, dass wir schnell in eine dritte Welle verfallen könnten", prognostizierte Lehr.
Die Ethikern Professor Christiane Woopen wies aufgrund dieser Prognose darauf hin, dass dieses "Horror-Szenario" Maßnahmen wie Schnelltests oder technologische Lösungen zur Infektionsketten-Nachverfolgung nicht beinhalte und bemängelte, dass grundsätzlich zu wenig über den Einsatz von Maßnahmen abseits des Lockdowns diskutiert werde.
Der Spiegel Kolumnist Markus Feldenkirchen meinte, es sei dahingehend zu wenig passiert. "Dass wir wirklich im Februar 2021 darüber reden, was an zusätzlichen Hilfsmitteln helfen könnte – das ist einfach ein Desaster," meinte er. Schließlich stünden Schnelltests bereits seit dem Frühjahr 2020 zur Verfügung, doch es habe an der Initiative der Regierung zur Beschaffung gefehlt. Außerdem - so der Spiegelmann - habe es von Seiten des Robert-Koch-Instituts und auch vom Dachverband der Labore in Deutschland "Lobby-Druck" auf die Regierung gegeben, nicht früher solche Maßnahmen zu ergreifen.
Mit dieser Grafik zeigt Thorsten Lehr bei "Lanz" (17.02.21) was höchst wahrscheinliche geschehen wird, wenn es jetzt zu Lockerungen kommen sollte. Diese Kurven zeigen vermutlich kein "Vielleicht" oder "Vermutungen" an. Denn Lehr hatte mit seinen Berechnungen vom Spätsommer 2020 bereits vorausgesagt, was heute (Mitte Februar 2021) FAKT ist.