Ischgl 2.0 ist vorprogrammiert, oder: Nach uns die Sintflut ...
28. Dezember, 2020 um 9:26 Uhr
Focus / RaSp
Österreich befindet sich im dritten Lockdown, doch auf den Ski-Pisten ist von Corona-Regeln und Abstand wenig zu sehen. Dicht an dicht drängelten sich am Wochenende Menschenmassen an den Liften - einige Gebiete reagierten bereits mit Schließungen. Die Kritik an der Entscheidung von Kanzler Kurz ist groß.
Trotz drittem Lockdown und rasant steigenden Infektionszahlen, öffnete Österreich seine Skigebiete. Doch wegen des riesigen Andrangs auf den Pisten musste nach wenigen Tagen vielerorts bereits die Notbremse gezogen werden. Am Wochenende gab es bei strahlendemSonnenscheinteils so große Verkehrsstaus, dass einige Skigebiete den Zutritt sperrten. In den sozialen Netzwerken kursieren Bilder vom zweiten Weihnachtsfeiertag: Menschenmassen drängeln sich an Skiliften, von Abstand und Hygienemaßnahmen ist nichts zu sehen.
Besonders betroffen von dem Ski-Wahnsinn: die Gebiete Bodental in Kärnten und die Rodelwiesen in Semmering. Beide blieben am Sonntag geschlossen, der Andrang am Samstag war zu groß. Die Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm und Kasberg waren am Sonntag erneut zu Mittag voll. In Hinterstoder seien die Parkplätze bereits um 9.30 Uhr ausgelastet gewesen, berichtete Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen.
Mitten im Höhepunkt derCorona-Pandemieund Österreichs drittem Lockdown, empört das Ski-Chaos in Österreich. "Semmering sperrt die Rodelwiesen, da die Menschenmassen nicht mehr kontrollierbar sind. Gratuliere Herr Sportminister, Ischgl 2 ist vorprogrammiert", schreibt ein Twitter-Nutzer und kritisiert damit die österreichische Politik unter Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Werner Kogler. Letzterer leitet das Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst, Sport und Justiz.